Das Debut-Album! Traumhafter Folk mit neun phantastischen Geschichten, die den Hörer zum Eintauchen in andere Welten einladen. Meisterhaft erzählt von ASP-Mastermind Asp Spreng.
Am 7. Juni 2024 erscheint EINE LIEBE NICHT WENIGER TIEF zum ersten mal auf den ausgewählten Streaming-Plattformen Spotify und Apple Music. Und natürlich auch auf Apple iTunes, falls sich jemand zu einem Kauf hinreißen lassen möchte.
Behandelt sie gut, meine geliebten Liederkinder!
Euer Asp
Herumor ohne Label
Ihr schönen Menschen,
am 20. November 2020 erschien mit „Eine Liebe nicht weniger tief“ das Debutalbum meines zarten, folkigen Nebenprojektes HERUMOR.
Ich will nicht lange drum herumreden oder -schreiben:
Der Tonträger steht im Allgemeinen ziemlich schlecht da. Streaming beherrscht den Markt und ist heute für die meisten das absolute Mittel der Wahl, wenn es um das Konsumieren von Musik geht. Dieses Thema beschäftigt und besorgt uns (und viele Kollegen) seit Jahren, und die Verkaufszahlen der wunderschönen Gesamtkunstwerke, die solche Produkte für uns darstellen, befinden sich seit Jahren im Sink- und seit einigen Monaten sogar im Sturzflug.
Daher werden in den kommenden Wochen noch einige Journaleinträge zu diesem Thema folgen, auch wenn es uns und allen anderen CD- oder Vinylfreunden nicht schmecken wird.
Fortsetzung folgt …
Zunächst einmal diese bittersüße Nachricht: Während wir bei ASP noch rätseln, wie in Zukunft noch schöne Alben zum Anfassen entstehen können, ist die Frage bei HERUMOR beantwortet.
Das wunderschöne Stück Musik ist sozusagen „gefloppt“. Oder sagen wir besser: Die Musik begeisterte die wenigen, die sie genossen haben, sehr, aber der Tonträger hing wie Blei in den Regalen. Vielleicht bestand auch kein Bedarf an einem Sammel-Album der Lieder, von denen einige vorher schon in ähnlicher Form den Büchern beilagen. Wer weiß?
Damals habe ich recht lange damit gehadert, ob ich mit diesem Nebenprojekt überhaupt den Weg über eine Plattenfirma und einen Vertrieb gehen soll, denn es gefiel mir irgendwie besser, diese kleinen musikalischen Schätze weiter im eigenen kleinen Biotop zu hegen und zu pflegen und nur über Mund-zu-Mund-Propaganda (Mund-zu-Ohr!) wachsen zu lassen.
Neulich traf ich mich zu einem sensationell traurigen Krisen-Meeting mit meinem Ex-Labelboss Alex, und eins der vielen Ergebnisse dieses Treffens ist nun wie folgt:
Ich habe sämtliche verbliebenen Exemplare von „Eine Liebe nicht weniger tief“ aufgekauft, um sie vor dem Schredder zu bewahren, und sie nun dem sehr vollgestopften Herz und Verstand-Lager einverleibt. Dort warten sie nun auf hoffentlich noch auftauchende Interessenten. Wir haben als kleinen Anreiz verschiedene schöne Bundles mit Postern und Fotodrucken geschnürt.
Bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Jahren noch ein bisschen davon weggeht, denn am Ende bleibt natürlich auch mir nur die fachgerechte und kostenintensive Entsorgung als letzter Ausweg.
Dies soll keinerlei Rumgejammer sein, das sind ganz einfach die Fakten.
Und ich stehe 100%ig dazu, auch mal einen wunderschönen Flop veröffentlicht zu haben. Das ist nicht das erste Mal und wird sicherlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich stehe aber auch nach wie vor 100%ig hinter HERUMOR und dem, was ich damit erzählen will. Mangelnder wirtschaftlicher Erfolg vermindert ja nicht die Leidenschaft hinter dem Projekt. Er verkompliziert und verlangsamt lediglich das Entstehen neuer ausproduzierter Songs.
Es warten noch ein paar sehr schöne fast fertige Geschichten in meiner Schublade. Freuen wir uns darauf. Denn die Bilderbücher mit Song soll es vielleicht trotzdem noch geben …
Mit oben erwähnter Maßnahme werden die Bestände aus dem ohnehin kaum noch existenten Musik-Handel verschwinden, und HERUMOR-Werke sind dann ausschließlich über unsere eigenen Kanäle zu bekommen.
Dann ist alles wieder da, wo es hingehört.
Alles Liebe
euer Asp
Lied und Buch "Das Reich des Einhorns"
Bereits im Sommer 2021 erschien der neue Herumor-Song und das gleichnamige Bilderbuch "Das Reich des Einhorns"
Asp führt seine Bilderbuchreihe „Zwielichtgeschichten“ weiter und setzt mit dem „Reich des Einhorns“ einem anderen großen Geschichtenerzähler ein Denkmal: Peter S. Beagle, dem Schöpfer des „Letzten Einhorns“. Dessen Werk dürfte vielen bekannt sein. Doch Asp wäre nicht Asp, wenn er nicht seine eigene Sicht der Dinge in unvergleichbar raffinierte Verse gießen würde.
Eine Geschichte, zauberhaft wie das Geschöpf, um das es geht, zart und doch voll rätselhafter Energie. Ein Bilderbuch, das in phantastische Welten entführt. Ein Kind mit seiner Mutter im Wald. Ein Spiegelfleck. Eine Suche. Ein Buch. Und eine Geschichte über das Geschichten-Erzählen. Das Reich des Einhorns ist in Gefahr. Die lyrisch-nachdenkliche Melancholie, die jenes überirdische Wesen umwölkt, wurde von Fabia Zobel kongenial umgesetzt, die es schafft, die ätherische Präsenz des Einhorns geradezu in einer Nicht-Form darzustellen, als körperlosen Schemen, der aus dieser Welt zu verschwinden droht.
Und wieder begleitet ein Tonträger die Seiten aus Papier. „Das Reich des Einhorns“ ist ein einnehmendes Lied, in zwei Versionen vorgetragen, einmal von Asp, einmal von Nic Frost mit ihrer Gänsehautstimme. Für atmosphärische Begleitung sorgt das Flötenspiel des Holger Much.
Hier kommt der zweite Teil des ausführlichen Fan-Interviews zu Asps Side-Project HERUMOR. Viel Vergnügen beim Lesen!
Wie viele wunderbare kleine Zettelchen tummeln sich den auf, an und um deinen Kreativplatz herum mit Gedanken, Wortsequenzen oder anderen Inspirationen? Vermischen sie sich emotional, gedanklich und manchmal auch ganz handfest mit den Geschichten deiner aspischen Erzählzyklen? Stichwort: Genie im Chaos. (Mersadie O.) Asp: Ich mag es nicht gerne chaotisch, auch wenn sich das nicht immer vermeiden lässt. Ich handhabe das meist so: Notizzettel und Ideenkärtchen werden in regelmäßigen Abständen durchgesehen und danach wieder in einer Schachtel verstaut, damit meine Schreibtische nur mit dem bedeckt sind, was ich für meine unmittelbar anstehenden Projekte benötige. Sonst wird es zu unübersichtlich. Außerdem habe ich viele Blöcke, auf denen ich Texte notiere, die aber ebenfalls streng getrennt nach „aktuellem Projekt“ und „für irgendwann“ benutzt werden. Das sorgt zumindest einigermaßen für Überblick.
Herumor - das neue Asps von Zaubererbrüdern oder doch ganz anders? Mit AvZ wurden damals ja bereits viele der Songs die auf dem neuen Album erscheinen live aufgeführt. Die Fans kennen/lieben die Lieder; fühlt es sich vielleicht sonderbar an diese „neu“ mit Herumor herauszubringen? Gibtes Bedenken oder Wünsche aus der Erfahrung von AvZ? (Kerstin P.) Asp: Ich sehe Herumor nicht als das neue Asps von Zaubererbrüdern, sondern als das, was AVZ hätten sein sollen und vielleicht auch hätten sein müssen. Mit AVZ hätten wir es vermutlich nie geschafft, ein Album zu vollenden. Dafür waren wir einfach nicht fokussiert genug. Für mich fühlt es sich wunderbar an, dass die Lieder nun endlich als Album erscheinen, und ich traure der Zeit mit AVZ nicht mehr nach. Ich habe unfassbar viel Zeit und Energie dafür verbrannt, und die Lieder, die ich damals dafür geschrieben habe, sind das Schöne, das mir davon geblieben ist. Aber auch die damals „neuen“ Lieder habe ich bereits mit meinem guten Freund Patrick Damiani aus meinen Demos arrangiert, und die Band hat sie dann live gespielt. Und so haben wir dann nach der Auflösung weitergemacht. Dennoch freue ichmich natürlich, dass auch alte Weggefährten wie Tossi (Bass und Backings) und Thomas Zöller (Dudelsäcke und Flöten) auf dem Album zu hören sind.
Gibt es Menschen die dich bei dem Projekt besonders inspiriert oder berührt haben? (Kerstin P.) Asp: Alle Musiker haben mich mit ihrem wundervollen Instrumentenspiel sehr tief berührt. Ohne sie wäre dieses Album natürlich nur eine Idee auf meinem Schreibtisch geblieben.
Besonders eindrucksvoll ist mir noch die Schilderung aus dem Logbucheintrag zu SonaArta im Gedächtnis, wie du dich mit dem Text ins abgedunkelte Zimmer gestellt und singend nach der Melodie gesucht hast. Gänsehaut! Hat einer der Herumor-Songs eine ähnliche oder ähnlich besondere Entstehungsgeschichte? (Lily M.)Asp: Jeder der Songs hat eine besondere Entstehungsgeschichte. Aber als Sänger der eigenen Texte gibt es solche intimen Momente, bei denen man alleine ist, immer wieder. Das Intro von „Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe“ ist auf eine ähnliche Weise entstanden wie SonaArta. Gerade diese Folkmelodien entstehen oft durch das, was der Gesang vorgibt. Eine sehr körperliche und ursprüngliche Erfahrung. Deswegen habe ich auch so eine starke Bindung zu Folkballaden. Geschichten, die nicht nur erzählt werden, sondern gesungen. Aber esgab diesbezüglich zugegebenermaßen auch Amüsantes. Die Musik zu „Achte meiner Liebe nicht“ ist eigentlich ein wenig zu flott, um diesen Text drauf zu singen. Da musste ich unglaublich viel üben, um das einigermaßen hinzubekommen, ohne mich ständig zu verhaspeln. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Song einige Beats langsamer zu schreiben, aber ich wollte unbedingt diese Jagd, das Gefühl des Verfolgt-Werdens durch das Tempo unterstützen. Das hat mich noch bis zum Schluss bei den finalen Gesangsaufnahmen im Tidal Wave Studio im Sommer verfolgt. Die Demos zum„Treuen Troll“ habe ich übrigens ganz im Gegenteil zum Songtext nicht in der gleißenden Morgensonne, sondern nachts eingesungen, mit ganz wenig Leselicht. Das war sehr episch und ein toller Moment. Denn der Troll ist ja ein Wesen der Nacht. Natürlich strahlte mich mein iMac währenddessen an, deswegen wird man aber nicht zum Internet-Troll. Welch ein Glück.
Gibt es eine ganz besondere Erinnerung zur Entstehung des Albums – peinlich, emotional oder gar frustrierend, welche Dir spontan als Erste dazu einfällt? (Kerstin P.)
Asp: Da die Entstehung des Albums über so viele Jahre stattfand, ist das nicht so leicht zu beantworten. Aber ich muss schon sagen, dass es nach der Beendigung der AVZ-Phase wirklich nur noch sehr wenige Frust-Phasen gab. Die gibt es dann meistens, wenn das musikalische Kind dann in die Mühlen des Musikbusiness geschubst werden soll, wenn die Nicht-Musiker beginnen, sich einzumischen. Aber das ist der ASP-Asp ja irgendwie gewöhnt und konnte den Herumor-Asp zumindest ein bisschen an die Hand nehmen und trösten. Logisch, wenn man ein Album macht, das so zart und verletzlich ist, dann bräuchte man selbst ein starkes Rüstzeug.
Wie reagieren deine Bandmitglieder eigentlich auf die Fülle deiner Ideen? Werden da regelmäßig die Hände über den Kopf zusammen geschlagen? Schließlich verlangst du ihnen und dir ja unheimlich viel ab, um uns mit wunderbaren Werken, in sehr hoher Qualität zu beglücken. (Anne H.) Asp: Bei Herumor gibt es ja keine wirklichen Bandmitglieder, es gibt Musiker, die ins Studio kommen und der Musik eine große Portion Feenzauber verpassen. Und tatsächlich habe ich keinerlei negative Reaktionen oder Überforderungen mitbekommen. Alle freuen sich und geben tapfer ihr Bestes.
Sind das ASP- Universum und die Anderswelt von Herumor wirklich zwei strikt voneinander getrennte Sphären oder gibt es Überschneidungen? (Melissa F.) Asp: Ich selbst stelle ja bereits die große Überschneidung dar, ohne mich irgendwie dabei wichtigmachen zu wollen. Aber natürlich ist meine Art, Songs zu schreiben und zu produzieren, ohnehin eine sehr besondere und selbst für die verrückte Musikwelt nochmal ziemlich speziell. Das ist bei ASP und Herumor sehr ähnlich und deswegen sind die Welten natürlich verwandt. Vielleicht ist der Hauptunterschied, sieht man mal von denverschiedenen als Basis benutzten Musikstilen ab, dass es bei Herumor bisher nicht geplant ist, so stark in langen und miteinander verknüpften Zyklen zu erzählen, sondern eher in „Kurzgeschichten“ zu denken. Aber das ist auch nur eine Momentaufnahme. Vielleicht packt es mich ja dochirgendwann, und es gibt ein richtiges Fantasy-Konzeptalbum.
Vielleicht auch nicht. Das muss die Zeit zeigen.
Natürlich hoffe ich, dass ASP-Fans auch Herumor mögen können und, sobald es welche gibt, Herumor-Hörer auch den Schritt zu ASP wagen. Es werden natürlich Menschen, die schon meine Stimme bei ASP furchtbar finden, auch in diesem musikalischen Gewand nichts mit ihr anfangen können. Ach, wir werden sehen.
Sowieso denke ich, dass beide so weit abseits vom Mainstream angesiedelt sind, dass sowieso nur sehr wenige Menschen davon erfahren werden.
Ich bin sehr froh, dass es Überschneidungen gibt, zum Beispiel in der über Jahre aufgebauten Infrastruktur von ASP. Ich habe die Chance, mein Album über einen supertollen Shop anzubieten, brauche ihn nicht erst aufzubauen.
Ist Dir beim Schreiben immer sofort klar, dass ist eine Geschichte für Herumor oder eben eine für ASP? (Sven A.) Asp: Bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen weiß ich das tatsächlich schon ganz früh im Entstehungsprozess. Erstens ist es allein schon von meiner nötigen Schreib-Disziplin her oft so,dass ich mich hinsetze und ganz gezielt für das jeweilige Projekt schreibe. Ich warte nicht auf Inspiration und schaue dann, was draus wird, sondern ich habe meist ganz geplant eine Aufgabe vor mir, mit der ich mich zu beschäftigen habe. Da heißt es dann: „Heute schreibst du den ganzen Vormittag für das Horror-Vacui-Buch“, oder: „Dienstag konzentrierst du dich ganz auf das neue ASP-Album!“
Anders würde ich diese vielen Geschichten gar nicht in den Griff bekommen.
Aber manchmal geschieht es, da macht sich die Erzählung selbstständig, bekommt eine andere Wendung und plötzlich wird aus einer im Zwielicht begonnenen Geschichte ein rabenschwarzes Nachtstück. Dann nehme ich das ganz freudig hin und heiße es willkommen, lasse mich von der Geschichte tragen und lasse es geschehen.
Kann man hoffen bei den anstehenden dunkelromantischen (Winter-) jetzt Sommernächten "Kreatour" das ein oder andere Stück vom neuen Herumor Album live zu hören? (Sabrina S.) Asp: Nein, das ist nicht geplant. Wir haben für diese ASP-Konzertreise eine tolle und wirklich ausgesucht feine Songauswahl vorbereitet und sogar ein tolles neues Stück im Gepäck, das speziell für diese Tournee geschrieben wurde. Da die starke Vermischung von AVZ und ASP damals enorm dazu beigetragen hat, dass uns live viele Steine in den Weg gelegt wurden, werde ich in Zukunft stärker darauf achten, dass die Projekte getrennt bleiben, auch in dieser Richtung.
Wird es im Rahmen von Herumor weitere Duette/ Stücke mit Nic Frost geben? (Stefanie B.) Asp: Geplant ist nichts in der Richtung, aber Nics Stimme ist für mich eine der interessantesten, spannendsten Frauenstimmen überhaupt. Und wenn ich wieder etwas in der Richtung mache, dann steht sie dementsprechend immer ganz weit oben auf der Liste.
Du berührst mich mit Deinen Stücken tief in meinem Innersten und ich würde Dir das gern auch zeigen/sagen. In welcher Form kann ich das am Besten tun? (Stefanie B.) Asp: Nun, der beste Weg ist, Beifall zu spenden und die Projekte zu unterstützen. Zumindest ist das die Weise, es für mich am besten zu tun. Aber vermutlich ist das nicht die Antwort, auf die du gehofft hast? Für alles darüber hinaus haben wir ja noch eine schöne Postfachadresse, an die man Briefe schreiben kann. Ich lese die auch. Ganz ehrlich.
Gibt es auf dem Album eine Geschichte, die du häufiger als alle anderen mit ins Bett genommen und nachts in Gedanken hin- und hergewälzt hast? So eine Art Fluch und Liebe gleichzeitig? (Navina A.) Asp: Allerdings! Und dabei handelte es sich ausgerechnet um das kürzeste und vielleicht sogar unscheinbarste Stück. „Happy End für alte Knochen“ hat mir wirklich viel Kopfzerbrechen beschert und die ein oder andere schlaflose Nacht. Ich wusste von Anfang an, dass ich diesen erlösenden, tröstlichen Schluss aus dem Buch auch musikalisch anbiete möchte. Aber tatsächlich dauerte es für meine Verhältnisse ewig, bis ich eine richtig gute Möglichkeit gefunden habe, denn ich merkte rasch, dass es eben nicht eins zu eins wie im Buch geschrieben in einem Lied funktionieren würde, und es war eine echte Herausforderung, es so nah wie möglich am ursprünglich Gedichteten zu belassen und doch in eine Liedform zu gießen, die für mich funktionierte. Vor allem fand das alles ziemlich am Schluss der langen Produktionsphase statt, und ich hatte mit so viel Widerstand dieser frechen Zeilen gar nicht gerechnet.
Stücke wie „Schneekönigin, wohin“ und „Rüstzeug“ haben bei vielen Fans nachdem sie erstmals live zu hören waren tiefe Spuren hinterlassen und es gab über eine lange Zeit Stimmen die um die Veröffentlichung dieser Stücke baten. Hast Du diese Resonanz mitbekommen und hat es etwas mit Dir gemacht? (Melissa F.) Asp: War das so? Ich habe nicht so viel davon mitbekommen, aber umso schöner, und es freut mich, wenn nun der Wunsch dieser Fans endlich erfüllt wird.
Für mich ist es natürlich auch ein sehr langer Weg gewesen, und ich kann mir gut vorstellen, dass einige Menschen vom ersten Kosten der Songs an eine ähnlich lange Durststrecke erlebt haben.
Am 20. November ist sie endlich vorbei.
Wer könnte Asp besser über sein neues Side-Project Herumor und
das Debut-Album "Eine Liebe nicht weniger tief" ausfragen
als die Fans? Richtig, niemand. Heute könnt ihr seine Antworten in einem ausführlichen Interview lesen:
Worin lag für Asp der Hauptgrund bzw. der Vorteil, ein Nebenprojekt zu gründen? (Timo P.)
Asp: Warum macht man Projekte? Der Hauptgrund ist natürlich die pure Lust gewesen, mich neben ASP noch in einem
folkigeren Projekt austoben zu dürfen. Ich habe mein Nebenprojekt genauso gegründet wie damals das Hauptprojekt:
aus purer Leidenschaft für das Genre. Freilich tragen beide Projekte meine ganz persönliche Handschrift, ob man
das nun als Vor- oder Nachteil empfindet, aber ich arbeite ja auch mit einem anderen Team zusammen, was
zusätzlich eine andere Klangästhetik fördert.
Ob sich dadurch weitere Vor- oder Nachteile ergeben, wird sich zeigen. Ob sich durch die etwas weniger düsteren
Themen mehr Leute dafür begeistern lassen oder sich ihnen dadurch eine etwas einladendere Tür öffnet, durch die
sie Zugang zu meinen Werken finden können, wage ich nicht zu prognostizieren. Nun fällt mir jedoch ein großer
Vorteil ein: Mit Herumor bin ich an keinerlei fremd auferlegten Zeitpläne und Deadlines gebunden. Bei ASP ist
das ja ein wenig anders.
Ich hoffe, ich habe die Frage richtig verstanden und zur Zufriedenheit beantworten können.
Der Fremder Zyklus neigt sich dem Ende ... wird es einen neuen, ins
Thema greifenden Zyklus geben, oder wird "Herumor" perspektivisch "ASP"
ablösen? (Torben F.) Asp: Ohne nun zu viel verraten und über
eine ganze Schachtel ungelegter Eier sprechen zu wollen: Nach dem
Fremder-Zyklus wird es einen weiteren Erzähl-Zyklus geben, so die
Gesundheit und die Kraft mich nicht verlassen. Dieser wird dann
gemeinsam mit dem Schmetterling und Fremder einen Kreis schließen. Aber
ich werde den dritten Zyklus nicht direkt im Anschluss an „Fremder 5“
veröffentlichen, denn ich möchte mit ASP zunächst einige andere Ideen
umsetzen. Dies zeigt schon mehr als deutlich: ASP wird auch weiterhin
mein Haupt-Projekt bleiben, ich habe wahnsinnig viel vor und an einen
wie auch immer gearteten Rückzug auf ein Folk-Altenteil ist nicht zu
denken. Ich mache Rock, weil ich es liebe, ich habe ein Folk-Projekt,
weil ich es liebe. Musikalisch polyamourös. Herumor soll ASP in keiner
Weise ablösen!
Werden weitere Herumor Songs als Bildband separat veröffentlicht werden? (Timo P.)
Asp: Ich möchte das unbedingt weiter so handhaben wie bisher und habe die große Hoffnung, dass sich auch
weitere Illustratoren und Maler für diese schöne Bilderbuchreihe finden. Und wenn es sich so ergibt, dann werde
ich das auf jeden Fall fortführen, da es eine weitere große Leidenschaft von mir abdeckt.
Wählst
Du schon beim Schreiben des Textes aus, zu welchen Zeilen des Liedes Bilder angefertigt werden sollen und wie
diese ungefähr aussehen sollen oder lässt Du den Künstlern dabei freie Hand? (Nathaly A.)
Asp: Zu dem Zeitpunkt, wenn ich die Liedtexte verfasse, sind solche Überlegungen noch ganz weit weg.
Zuerst kommt das Lied, dann erst das Buch. Alles andere würde mich beim Komponieren viel zu stark beeinflussen.
Vielleicht wäre es spannend, mal ein Lied zu machen, bei dem ich gleich an die visuelle Umsetzung denke, aber
momentan scheint mir das als eine Herausforderung, die ich aufgrund des Arbeitspensums eher auf einen späteren
Zeitpunkt verschieben würde. Das erklärt übrigens auch, warum es zu einigen Herumor-Stücken kein Bilderbuch
gibt. Manche halte ich weniger gut dafür geeignet, sie zu illustrieren. „Schneekönigin, wohin“ ist so ein Lied.
Der zweite Teil der Frage ist übrigens recht einfach zu beantworten: unterschiedlich!
Ich arbeite mit den verschiedenen Illustratoren so, wie es für die Erzählung und ihre Vorlieben am besten ist.
Das entscheidet sich ganz individuell nach den Bedürfnissen dieser beiden Komponenten.
Holger Much zum Beispiel ist jemand, dem drückt man einen Liedtext in die Hand, dann verschwindet er damit in sein
Atelier und kommt wenige Monate später mit einem fertigen Buch wieder heraus. Entsprechend gebe ich ihm natürlich
gerne die Texte, die in sich schon eine sehr starke Erzählung tragen. Mit Timo Wuerz ist alles ganz anders. Für ihn
schreibe ich immer ein ganz genaues Script, ganz gleich welche verrückte Erzählstruktur umgesetzt wird. Bei Fabia
Zobel habe ich sowohl das eine als auch das andere schon gemacht. Während „Der Knochenmann, das Vöglein und die
Nymphe“ im Grunde den Liedtext ganz geradlinig illustriert, haben wir bei „Zwielichtgestalten“ eine große
Erweiterung der Lyrics geschaffen, die eine zusätzliche Dimension der Story erzeugen sollte. Und das dritte Projekt
mit ihr … ups. Basiert gar nicht auf einem Herumor-Text, gehört hier also nicht wirklich hin.
Hihi.
Wie ist dieses wunderschöne Cover des Albums entstanden? (Konstantin W.)
Asp: Zur
Entstehung kann ich nichts sagen, das bleibt das Geheimnis des Fotokünstlers. Was ich aber dazu sagen kann,
ist, dass ich über dieses Bild vor einigen Jahren gestolpert bin, als Alex Storm mir die Seite von Justin
Peters im Netz zeigte. Er macht wirklich grandiose Sachen (Justin, nicht Alex), aber als ich dieses Bild
gesehen habe, war ich schockverliebt und hatte eine Gänsehaut, die mehrere Tage anhielt. Es dauerte noch
Jahre, bis ich dann endlich eine Gelegenheit hatte, ihn anzuschreiben und zu fragen, ob ich es für mein
Herumor-Album lizensieren dürfte. So habe ich bisher nie gearbeitet, aber ich wusste, wir sind füreinander
bestimmt, dieses Bild und ich. Das klingt nun irgendwie Stalker-mäßig, bitte den letzten Satz streichen
;)
Wird es zukünftig ggf. auch reine Herumor Konzerte geben? Oder bleibt es ab und an bei einzelnen Stücken zu
besonderen ASP-Touren? (Kati M.)
Asp: Ach, Konzerte. Ein sehr, sehr bitteres Thema. Aber ich will die Frage mal so beantworten, als spielten
äußere Einflüsse keine Rolle. Bisher sind keine Konzerte mit Herumor geplant. Ich würde wahnsinnig gerne
Herumor-Konzerte geben, aber ich fühle mich einer zweiten so großen Anstrengung derzeit nicht wirklich gewachsen.
Denn die Konzertplanung, die Logistik und die großen Investitionen, die dafür nötig sind, die sind zumindest zum
jetzigen Zeitpunkt für mich nicht leistbar. Außerdem muss man auch einfach abwarten, ob es in Zukunft überhaupt noch
ratsam sein wird, solche Risiken bei einem neuen, nicht etablierten Projekt einzugehen. Das muss die Zeit nach
Corona in einer veränderten Live-Landschaft erst zeigen.
Aber wenn es so weit kommen sollte, dann strebe ich eine strikte Trennung zwischen ASP und Herumor an. Wenn ich eins
aus dem Asps Von Zaubererbrüdern-Debakel gelernt habe, dann ist es, dass es besser ist, es nicht zu stark
durcheinander zu würfeln. Das heißt nicht, dass es völlig ausgeschlossen ist, mit Herumor mal einen ASP-Song im
Gepäck zu haben, aber lieber schreibe ich noch einige schöne Stücke für Herumor und warte, bis ich genug für eine
eigene Setlist zusammenhabe. Das klingt nun erstmal wahrscheinlich wie eine Fehlentscheidung, denn warum sollte man
den Bekanntheitsgrad der ASP-Songs nicht nutzen, aber langfristig halte ich es für die bessere Lösung für alle
Beteiligten.
Das erste Album trägt den Beinamen "Zwielichtgeschichten I". Das lässt darauf schließen,
dass weitere Alben zumindest vorgesehen sind. Gibt es hierzu schon Ideen, Vorstellungen, Pläne oder liegt das alles
noch in unabsehbarer Zukunft? (Konstantin W.)
Asp: Ja. Die ersten Song-Ideen dafür existieren bereits, und ich werde sicher auch in einigen Wochen wieder
an einem konkreten Stück arbeiten, aber zuerst ist das neue ASP-Album dran, das nun meine (relativ und für meine
Verhältnisse) ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen soll.
Wie hat das Kind seinen Namen bekommen? Wieso
wurde dieses Zweitprojekt ausgerechnet HERUMOR (Quenya: Schwarzer Herr) getauft? (Katrin L.)
Asp: Genau
so. Es ist nach Tolkiens Begriff benannt. Passt doch auch wie die Faust aufs Auge, nicht wahr?
Bist du
nicht schon komplett ausgelastet mit ASP, den Merchandisingunternehmen usw.? Oder bist du einfach ein fleißiges
Bienchen mit unendlich vielen Ideen? (Nina R.)
Asp: Ich bin ein
fleißiges Bienchen mit unglaublich vielen Ideen. Manchmal fühlt sich mein Kopf sogar so an, als wäre dort ein ganzer
Bienenschwarm mit Ideen. Ich bin natürlich mehr als ausgelastet mit meinen Jobs. Aber manchmal schlägt einfach der
Künstler in mir zu, schiebt alle anderen beiseite und vergisst dabei, dass alle zusammen in einem einzigen Körper
wohnen, welcher bis zur totalen Erschöpfung getrieben wird. Bitte kein Mitleid deswegen!
Was fühlst du, wenn du an Herumor arbeitest/gearbeitet hast? (Christian D.)
Asp: Das
kommt sehr drauf an, welche Arbeit daran es gewesen ist. Aber meistens empfinde ich eine Mischung aus
Erschöpfung und Erfüllung, wenn ich an einem Projekt gearbeitet habe.
Bezogen auf die wunderschönen
Bücher zu den Zwielichtgeschichten: gibt es einen Künstler mit dem du gern zusammenarbeiten würdest? (Steffi
E.)
Asp: Da gibt es viele. Ein absoluter Traum wäre Alessandro Barbucci. Sein Strich ist so unglaublich
elegant und schön, ich liebe seine Arbeiten. Aber auch Benjamin von Eckartsberg könnte ich mir gut vorstellen. Und
natürlich die klassischen Tolkien-Künstler Howe und Lee. Man wird ja noch träumen dürfen … Oder Dave McKean für
etwas schön Verrücktes oder Gris Grimly. Hach, ich könnte stundenlang aufzählen.
Wonach wählst du den
Künstler aus, der deine Texte in Bilder umsetzen darf? Oder schreibst du gar Texte zu bereits vorhandenen Gemälden,
die dann nur weiter vervollständigt werden? (Grit H.)
Asp: Ähm. Interessante Idee, kann mir aber nicht
vorstellen, dass das so umsetzbar ist. Erst kommt die Geschichte, dann die Umsetzung in Bildern. Die Künstler habe
ich auf ganz verschiedene Weise kennengelernt. Timo Wuerz kenne ich ja bekanntlich seit dem Pleistozän, Holger und
ich kennen uns aus der „Szene“ und Fabia hat mir Timo vorgestellt. Alles ganz natürlich gewachsen.
Der
Albumtitel „Eine Liebe nicht weniger tief“ hat mich wunderschön eiskalt erwischt. Wie kam er zustande? (Alessandra
M.)
Asp: Er flog mir einfach so zu, dieser Titel. Ich dachte mir, es sei ein phantastischer Name für das
Werk, um dem Hörer Raum für seine eigenen Interpretationen und Gefühle zu lassen. Die ersten Reaktionen lassen
vermuten, dass dieser Plan aufging.
Beschreibe "Eine Liebe nicht weniger tief" mit einem Duft. (Lily
M.)
Asp: Waldbodenduft im Frühling.
Welche der Geschichten auf dem Album hat dich vielleicht
selbst überrascht - eine Wendung genommen, die du nicht vorhergesehen hast, zum Beispiel? (Lily M.) Asp:
Eigentlich überraschen mich die meisten meiner Geschichten während ihrer Entstehung. Sehr ausgeprägt geschah dies
allerdings bei „Achte meiner Liebe nicht“, der eigentlich als eine Art „Königskinder“-Variation begann und sich dann
im Schreibfluss doch wieder in eine wahrhaftige Anderswelt- und Fantasy-Story verwandelt hat. Ich bin sehr glücklich
darüber.
In deinem Logbucheintrag zu „Abyssus 2 (Musik)“ thematisierst du, wie Musik das innere Kind
emotional berühren kann. Du hoffst, dass es dir mit deiner Musik gelingt eben dieses bei anderen auszulösen. Nun
meine Frage an dich, kann es auch vorkommen dass du von deinen eigenen Songs so berührt wirst? (Svenja
G.)
Asp: Das kann und muss vorkommen. Ich halte es sogar für nötig, um unverstellt und ohne Gängelband von
fremden Einflüssen meine Geschichten und Lieder „aufzuspüren“. Aber es ist genauso notwendig, zu einem bestimmten
Zeitpunkt des Arbeitens dieses Gefühl festzuhalten und dann ganz erwachsen damit weiterzugehen, ihm ein Zuhause zu
bauen.
War es von Beginn der Zwielichtgeschichten der Plan, alle Lieder zusammen auf ein Album zu
packen oder entstand die Idee dafür erst später? (Joe L.)
Asp: Nun, ganz zu allererst und vor gefühlt
tausend Jahren sollte daraus ja ein Asps Von Zaubererbrüdern-Album werden. Dann allerdings ließ ich die Idee einige
Jahre komplett los und hatte gar nicht so fokussiert im Blick, eine ganze Sammlung von diesen Liedern zu einem Album
zu vereinen. Aber ganz klar: Ich bin eben doch ein alter Alben-Fan (z.B. Nachtalben, hüstel), und irgendwie
fühlte sich das Projekt unvollständig an. Und da viele davon ausgehen, dass die Veröffentlichungsform Album und ganz
speziell der Tonträger CD in den kommenden Jahren langsam verschwinden wird, wuchs in mir der Wunsch immer stärker.
Denn ich wollte unbedingt eine CD und eine Vinyl von diesen schönen Stücken in den Händen halten. Inklusive
Artworks.
Werden über die Geschichten in den Liedern, die noch nicht in Buchform existieren, auch noch
Bücher entstehen? (Joe L.)
Asp: Wie oben erwähnt: Nicht alle eignen sich gleich gut für eine Bebilderung.
Ich denke, ein Bilderbuch von „Rüstzeug“ wäre auch absolut nicht jugendfrei. Ich denke, es wird auch in Zukunft bei
Herumor immer Songs geben, die als Buch vorab erscheinen, und welche, die danach eben auf dem Album ohne Bilderbuch
dazukommen werden. Eigentlich ja auch eine wunderschöne Art der Veröffentlichung. Ich habe aber auch von unzähligen
Menschen gehört, die die Bücher haben links liegen lassen und die sich nun einfach das Album holen. Wahrscheinlich
wäre denen sogar ein Download ausreichend. Das wird es ja für die Musik-Puristen ebenfalls geben.
Hast du besondere „Rituale“ beim Texte schreiben? (Lara W.)
Asp: Für Rituale habe ich keine Zeit. Ich setze mich lieber hin und schreibe los.
Woraus schöpfst du Energie und Inspiration? (Lara W.)
Asp: Ich schöpfe meine Energie aus Spaziergängen im Grünen in Hundebegleitung. Inspiration schöpfe ich aus
jedem Atemzug und aus allem, was mir begegnet. Niemand ist unbeeinflusst von äußeren Eindrücken, ich auch nicht.
Aber oft sind es die umherstreifenden Gedanken, die sich zu einer Geschichte verdichten. Ich pflücke sie aus der
Luft, lasse sie mir vom Wind einflüstern, bringe sie mit aus einem Traum.
FORTSETZUNG FOLGT…
Erfahrt im zweiten Teil des großen Fan-Interviews, wie Asp seinen Arbeitsplatz gestaltet, wie unordentlich er
ist, welche "Bettgeschichten" es bei bei der Entstehung des Albums gab und vieles mehr!
Liebe Freunde des musikalischen Geschichtenerzählens!
Am 20. November erscheint das lange, lange erwartete Herumor-Debut-Album „Eine Liebe nicht weniger tief“.
Und heute möchte ich verraten, wie die so genannte Tracklist des Albums aussehen wird. Die darauf enthaltenen Lieder/Geschichten werden die folgenden sein:
Zwielichtgestalten Der Knochenmann, das Vöglein und die Nymphe Rüstzeug Die Ballade vom „Treuen Troll“ Windrad Nie am Tage Achte meiner Liebe nicht Schneekönigin, wohin Happy End für alte Knochen
Einige davon kennt ihr bereits von lange verklungenen Konzertabenden oder von der Zwielichtgeschichten-Buchreihe.
Für das Album wurden alle Songs, die in den vergangenen Jahren erschienen sind, mit viel Fingerspitzen- und Zartgefühl neu gemischt und gemastert. Denn natürlich müssen sie alle wie aus einem Guss klingen, wenn sie zusammen ein Album ergeben sollen. Patrick Damiani hat diese schwierige Aufgabe perfekt gemeistert, muss ich sagen. Auch denke ich, dass diejenigen, die bereits die alten Versionen besitzen, mit den neuen Mixen ihre Freude haben werden. Neue Details sind zu entdecken.
Das Album wird übrigens als CD, Kauf-Download und Doppel-LP erscheinen. Für die Schallplatte haben wir ein spezielles Vinyl-Mastering erstellen lassen.
Weitere Infos in Kürze!
Asp
Über Herumor
Willkommen
in einer Welt, in der vieles vertraut anmutet und dennoch etwas anders ist.
Einiges wird dir hier bekannt vorkommen, dafür sorgen, dass du dich schnell
zu Hause fühlen kannst. Der Klang ist fremdartig und doch fast wie ein
Lieblingskleidungsstück, in das du schlüpfst, um dich auf die Reise zu
machen …
Herumor ist das zweite musikalische Projekt von Asp Spreng. An dieser Stelle
möge erlaubt sein, aus dem offiziellen Pressetext zum ersten Herumor-Album
zu zitieren:
„Viele Jahre mussten die Fans auf dieses Werk warten, denn Geschichtenerzähler
Asp Spreng (ASP) ließ sich Zeit mit dem ersten Album seines
Story-Folk-Projektes Herumor.
Nicht nur musikalisch zeigt sich der Songwriter von einer anderen Seite,
sondern auch weniger dunkel und im Schauerroman verhaftet als bei seiner
anderen Band. Herumor bewegt sich im Zwielicht, der Dämmerung und dem
impressionistischen Fleckenspiel von ewigen Wäldern und geheimnisvollen
Anderswelten. Hier geben weniger die vertrackt-verschachtelten Erzählzyklen
den Ton an, vielmehr bekommt man mit jedem einzelnen Lied die perfekte
musikalische Phantastik-Kurzgeschichte. Der Hörer erfreut sich dabei an
Erzählungen von Elfen, Trollen, Nymphen, durch die Wälder streifenden,
geheimnisvollen Knochenmännern und allerlei anderen Fabelwesen. Doch auch für
knisternd-erotische Romantik und für tragische Liebesgeschichten ist genug
Platz auf „Eine Liebe nicht weniger tief“: emotional, geheimnisvoll, aber nie
die Kitschgrenze überschreitend.
Das Ziel sei, so Mastermind Asp, dem Hörer mit jedem einzelnen Song eine
kleine, intensive Reise zu bieten, ein mentales Kurzabenteuer, um dem Alltag
zu entfliehen und durch diesen Miniatururlaub gestärkt dem täglichen Einerlei
zu begegnen.“
Ob das klappt? Nun, du bist jederzeit herzlich dazu eingeladen, es
auszuprobieren …
Aus dem Booklet des Debut-Albums
Lieber Zwielichtgeschichten-Freund,
EINE LIEBE NICHT WENIGER TIEF ist ein Album, das über äußerst verschlungene
Pfade zu seiner Veröffentlichung gelangte. Einer im Zwielicht geborenen,
scheuen Kreatur gleich bewegte es sich mit tarnfarbenem Fell oder Federn, dies
konnte man bei den flüchtigen Blicken, die man über die Jahre auf seine
vorbeihuschende Silhouette werfen durfte, nicht genau bestimmen, durch die
Ewigwälder eines nur wenigen Reisenden bekannten Reiches.
Hätte man es zu fangen versucht, es wäre einem nicht gelungen – es sei denn,
das Wesen wäre bereit gewesen, sich fangen zu lassen. Man durfte ihm nicht
nachstellen, es nicht zu sehr locken, nicht einmal zu sehr an es denken, denn
kaum spürte es, dass man sein Bewusstsein zu intensiv um seine zarte Gestalt
webte, schien es sich bedrängt zu fühlen und zog sich wieder zurück. Das Einzige,
was blieb, war, sich selbst an den Ewigwald anzupassen, sich selbst zur Kreatur
des Zwielichts zu machen und zu warten, bis es bereit war, einen als würdig
einzustufen, als vertrauensvoll. Und so etwas dauert, kann ich dir sagen, ganz
gleich wie sehr man sich bemüht.
In diesem Fall dauerte es insgesamt über sechs Jahre, in denen die Geschichten
für diese Sammlung zusammengetragen wurden. Über ein Jahrzehnt sogar, nimmt man
den Text der mittlerweile neu vertonten „Schneekönigin“ als Ausgangspunkt. Würde
ich mir bei meinem Rock-Projekt ASP so viel Zeit lassen mit dem Erzählen, dann
stünde ich nun vor der Veröffentlichung des Longplayers Nummer vier und hätte
nicht über ein Dutzend Werke, manche davon in Doppelalbum-Länge. Aber bei HERUMOR
geht alles etwas weniger rasch voran, lässt sich durch das Uhrenticken, welches
unbarmherzig Zeit in Scheiben schneidet, weniger treiben. Ich liebe die Arbeit
für ASP, und für die Geschichten von HERUMOR empfinde ich eine Liebe nicht
weniger tief.
Viele der Verse haben also schon einige Jährchen auf dem geplagten Buckel und so
manche Erzählabende oder Märchenstunden hinter sich. Einige erblickten nach und
nach das Licht der Welt in Begleitung grandios gezeichneter Bilderbücher (Dank an
die talentierten Illustratoren, mit denen zusammenzuarbeiten ich die Ehre hatte
und habe).
Für mich haben diese Erzählungen über die Jahre in keiner Weise an Faszination
verloren, und ich kehre immer wieder gerne zu ihnen zurück, denn sie sind für mich
Reisen zu meinen Lieblingsorten, meine Ferien im Zwielicht des Ewigwaldes, und wie
bei allen meinen Geschichten – den musikalischen und unvertonten gleichermaßen –
versuche ich beim Pflücken dieser sagenhaften Gedichte aus dem flimmernden Licht
der Dämmerung auch mein eigenes tiefstes Inneres zu berühren. Diese Stücke sind
also genauso für mich wie für dich. Bitte behandle sie genauso gut, wie ich es tue,
und bitte genieße sie genauso sehr, wie ich es tue.
Dafür danke ich von ganzem Herzen und werde mich bemühen, neue Geschichten zu
sammeln, selbst wenn es wieder fast ein Jahrzehnt dauern sollte, bis sie zu einem
Album zusammengefasst werden können.
Asp
Meine geschätzten musikalischen Mitstreiter und Gäste